Es war ein Lokalduell auf dem Dorf, das Horst Eckels Karriere begründete. Zur Pause lag seine Mannschaft, der SC Vogelbach, mit 3:1 gegen den Nachbarn Kindsbach zurück. Doch nach der Pause drehte Eckel auf, schoss sechs Tore und sein Verein gewann mit 8:4! Im Publikum war an jenem Tag im Jahre 1949 jemand, der gute Beziehungen zum 1. FC Kaiserslautern hatte – und er empfahl den Lauterern den damals 17-jährigen Angreifer aus Vogelbach (Eckel spielte schon mit 15 in der ersten Mannschaft!).

1951 konnte Horst Eckel seine erste Meisterschaft mit dem FCK feiern.

In jener Zeit, lange vor dem uneingeschränkten Profifußball in Deutschland, lockten die großen Vereine Talente mit Arbeitsstellen. Und so wechselte Eckel zum 1. FCK und bekam eine Anstellung in der Nähmaschinenfabrik Pfaff, wo er von 7 Uhr morgens bis 16.30 Uhr arbeitete, bevor er zu Fuß zum Training ging. Schon das kam ihm wie ein Traum vor. „Niemand hat damit gerechnet, dass ich mal ein ganz großer Fußballer werden würde, niemand in Vogelbach und ich auch nicht“, erinnert sich Eckel. „Und plötzlich stand ich neben großen Spielern wie Fritz und Ottmar Walter.“

Eckel blieb die nächsten elf Jahre beim berühmten Traditionsklub und war Teil der legendären Mannschaft, die nicht nur den deutschen Vereinsfußball dominierte, sondern auch lange Jahre den Kern der Nationalelf bildete. Zwischen 1951 und 1955 erreichte Eckel mit seinem Team viermal das Finale um die Deutsche Meisterschaft und holte zwei Titel. Beim ersten Sieg, 1951 gegen Preußen Münster, spielte er noch im Sturm. Als Kaiserslautern zwei Jahre später den VfB Stuttgart im Finale schlug, spielte er als rechter Läufer, also im Mittelfeld.

Der FCK verpasste die Meisterschaft danach zweimal nur knapp, scheiterte im Endspiel 1954 unerwartet an Hannover 96 und im Jahr darauf an Rot-Weiß Essen. Als das Jahrzehnt zu Ende ging, endete auch die Glanzzeit der Pfälzer. Nach 213 Punktspielen (und 247 Spielen insgesamt) für Kaiserslautern wechselte Eckel 1960, mit gerade 28 Jahren, zum saarländischen SV Röchling Völklingen, der damals nur drittklassig war. Der Grund für den Wechsel im besten Fußballalter wäre heute unvorstellbar, damals aber einleuchtend: Eckel bekam eine Stelle als Sport- und Werkenlehrer bei den Stahl- und Eisenwerken Röchling angebotenIn seiner Freizeit führte er außerdem gemeinsam mit seiner Frau das Sporthotel Eckel und absolvierte die Ausbildung zum Trainer. Sechs weitere Jahre spielte Eckel neben seinem Job für den SV und führte ihn in die Regionalliga Südwest, damals die zweithöchste Klasse. Horst Eckel beendete seine aktive Laufbahn im Jahre 1966.